

Am Donnerstag, dem 16. Oktober 2025, versammelten sich in der Botschaft des Großherzogtums Luxemburg in Berlin führende Köpfe aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zur Veranstaltung „Quantumtechnologien & Startups: Von der Forschung zur Anwendung“. Die Veranstaltung bot eine wertvolle Plattform für den deutsch-luxemburgischen Austausch und die gezielte Vernetzung über Branchengrenzen hinweg. Das vom Business Club Luxemburg-Deutschland (BCLD) in Zusammenarbeit mit der Botschaft sowie den BCLD-Mitgliedern CorpPearls und LuxProvide organisierte Event brachte Expertinnen und Experten zusammen, um über die Wettbewerbsfähigkeit der Quantentechnologien zu diskutieren und die Lösungen innovativer Startups vorzustellen. Unterstützt wurde die Veranstaltung von den Netzwerkpartnern Berlin Quantum und LEAP.
Nach der Begrüßung durch Ihre Exzellenz Botschafterin Sylvie Lucas eröffnete Florian Kaiser vom Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST) die Veranstaltung mit einem anschaulichen Impulsvortrag. Darin zeigte er, dass Quantentechnologien längst Realität sind und dass Luxemburg in diesem Zukunftsfeld eine gestaltende Rolle einnimmt. Im Anschluss präsentierten Mark Tehrani (CyberSeQ) und Florian Preis (Quantum Brilliance) praxisnahe Anwendungen aus ihren Startups, darunter der Einsatz von Quantenmethoden zur Anomalieerkennung im Bereich Cybersicherheit.
Die anschließende Paneldiskussion, moderiert von Tobias Verlende (CorpPearls), brachte renommierte Akteure zusammen, die zentrale Aspekte der Quantentechnologien abdeckten – von wissenschaftlichen Grundlagen über politische Rahmenbedingungen bis hin zu industriellen Anwendungen in Großunternehmen. Zu den Teilnehmenden zählten:
Christian Pauly (Ministerium für Wirtschaft, Luxemburg),
Vittorio Santonocito (LuxProvide),
Dr. Giorgio Cortiana (E.ON Digital Technology),
Karl Jansen (Deutsches Elektronen-Synchrotron – DESY),
Christine Garburg (Europäische Investitionsbank, EIB),
Dr. Gernot Berger (High-Tech Gründerfonds, HTGF)
Das Expertenpanel diskutierte unter anderem die nationale Quantenstrategie Luxemburgs. Sie bündelt laufende Projekte, stärkt das Ökosystem, indem ein klarer wirtschaftlicher Fokus gelegt wird, und konzentriert sich auf Quantencomputing und -kommunikation. Die Sprecher unterstrichen die Rolle von sicheren Rechenzentren und performanten Supercomputern, da hier technologische Kompetenzen auf engem Raum gebündelt werden können. Besprochen wurde zudem, wie Quantenlösungen etwa das Energiemanagement für E-Fahrzeuge verbessern und neue Anwendungen in Gesundheit, Kunst und Kultur ermöglichen können. Auf Finanzierungsseite betonte Christine Garburg den europäischen Willen, in Quantentechnologien zu investieren, und stellte ein neues Finanzierungsmodell der EIB vor. Europa sei in der Frühphasenfinanzierung stark, müsse jedoch in Wachstumsphasen mehr Kapital im eigenen Markt halten, um technologische Champions hervorzubringen. In Luxemburg hingegen zeigen sich bereits funktionierende Modelle, bei denen gezielte Investitionen und strategische Partnerschaften das Wachstum innovativer Startups erfolgreich unterstützen.
Zum Abschluss präsentierten vier innovative Start-ups ihre Lösungen im Bereich Quantentechnologie: Pixel Photonics (Christoph Seidenstücker), CDO2 (Peter Krüger), TwinPhotonics (Jan Heine) und Advanced Quantum Light Sources (AQLS, Janik Wolters). Sie zeigten eindrucksvoll, wie vielfältig das Anwendungspotential ist – von photonischen Detektionssystemen bis hin zu neuartigen Lichtquellen.
Die Veranstaltung verdeutlichte: Europa verfügt im Bereich Quantentechnologien über großes Potenzial, international eine führende Rolle einzunehmen. Dabei wurde sichtbar, wie eng Forschung, Industrie und Politik in diesem Zukunftsfeld bereits zusammenarbeiten – über Ländergrenzen hinweg.
Beim anschließenden Networking-Empfang hatten die Gäste die Gelegenheit, den intensiven Dialog weiterzuführen und zu vertiefen.