10. Niedersächsischer Außenwirtschaftstag 2013 "Energiepolitik in Europa - Chancen in den Beneluxländern!" (Hannover)

Tuesday 9 Apr 2013

Conférence / séminaire

Tuesday 9 Apr 2013

Hannover Messe, Deutschland

Die Jubiläumsausgabe des Niedersächsischen Außenwirtschaftstages, welcher am 9. April 2013 in Hannover im Rahmen der HANNOVER MESSE stattfindet, ist den Benelux-Ländern gewidmet. Im Mittelpunkt der größten außenwirtschaftlichen Veranstaltung des Landes Niedersachsen steht in diesem Jahr das Thema "Energiepolitik in Europa - Chancen in den Beneluxländern!".

Neben einem mit Spannung erwarteten Vortrag des EU-Kommissars für Energie, Herrn Günther Oettinger, zur Energiepolitik in Europa werden weitere hochkarätige Referenten über die aktuellen Entwicklungen in den Benelux-Ländern berichten. 

Belgien, die Niederlande und Luxemburg haben sich zu einer Zollunion zusammengefunden und waren Wegbereiter für die spätere Europäische Union. Heutzutage konzentriert sich die Benelux-Zusammenarbeit in erster Linie auf den Binnenmarkt und die Europäische Union, Justiz- und innenpolitische Angelegenheiten sowie nachhaltige Entwicklung. Vor diesem Hintergrund spielt die Energiepolitik eine zentrale Rolle. 

Gemeinsam mit Deutschland und Frankreich haben die Benelux-Länder 2006 das "Pentalaterale Energieforum" mit dem Ziel gegründet, die zwischenstaatliche Zusammenarbeit zu verbessern und in Nordwesteuropa einen regionalen Energiemarkt zu schaffen und zwar als Zwischenetappe zu einem zukünftig einheitlichen europäischen Energiemarkt. Durch die verbesserte Kommunikation und den regelmäßigen Austausch konnten beachtliche Fortschritte in der Versorgungssicherheit von Strom und Gas erzielt werden. Durch das neue System wurde die Auslastung der Netze verbessert, der grenzüberschreitende Anbieterwettbewerb gestärkt und Betriebssicherheit gewährleistet.

Das Sekretariat der Benelux-Union übernimmt außerdem eine zentrale Rolle im Rahmen der North Sea Countries Offshore Grid Initiative (NSCOGI), einer regionalen Initiative der Benelux-Länder zusammen mit Deutschland und sechs weiteren europäischen Ländern sowie der Europäischen Kommission, mit dem Ziel die Netzinfrastruktur von Offshore-Anlagen koordiniert weiterzuentwickeln. 

Im Großherzogtum Luxemburg, welches derzeit den Vorsitz des Benelux-Ministerrates innehat, ist nicht zuletzt aufgrund der starken Importabhängigkeit eine nachhaltige Energiepolitik von besonderer Bedeutung. So hat Luxemburg in den letzten Jahren verstärkt auf erneuerbare Energien gesetzt und ehrgeizige Ziele im Bereich der Energieeffizienz von Gebäuden beschlossen. Die nachhaltige Entwicklung im Energiesektor soll so zu einem immer wichtigeren Faktor des wirtschaftlichen Wachstums werden. Bereits heute beheimatet Luxemburg mehr als 200 Öko-Unternehmen, die hauptsächlich in den Bereichen Erneuerbare Energien, Abfallentsorgung, Wasser und ökologisches Bauen aktiv sind. Forschungseinrichtungen bieten interessante Möglichkeiten, wie beispielsweise das öffentliche Forschungszentrum Gabriel Lippmann, das sich auf Digestoren spezialisiert hat, um u.a. die Forschung im Bereich Biogas zu unterstützen. Das Kompetenzzentrum Technischer Umweltschutz CRTE, eine gemeinsame Initiative des öffentlichen Forschungszentrums Henri Tudor und des Umweltministeriums, ist in den Bereichen Lebenszyklus-Analysen, Öko-Design, ökologisches Bauen und Erneuerbare Energien tätig. Auch in der Logistikbranche, einer tragenden Säule der luxemburgischen Wirtschaft, will das Großherzogtum als internationales Logistikdrehkreuz eine Vorreiterrolle übernehmen. 

Die Niederlande sind mit den nordeuropäischen Energiemärkten eng verflochten. Dank des Rotterdamer Hafens, der Erdgasproduktion und der Infrastrukturverbindungen mit allen Nachbarländern sind sie ein wichtiger Energieknotenpunkt in Europa. Seit zehn Jahren haben sich die Niederlanden für eine Strategie der Liberalisierung und der Investitionen in Verbindungen sowie eine engere Marktkopplung mit den umliegenden Ländern entschieden. Diese enge Verflechtung hat viele Vorteile, macht sie aber zugleich anfällig für Störungen oder Ineffizienzen, die nur vermieden werden können, wenn alle europäischen Mitgliedstaaten ihre Energiesysteme weiterhin integrieren. Gespräche, die vor kurzem zwischen dem niederländischen Wirtschaftsminister Kamp, Umweltminister Altmaier und Wirtschaftsminister Rösler in Berlin stattfanden, haben dazu geführt, dass jetzt an einer Intensivierung der Zusammenarbeit insbesondere in folgenden drei Bereichen gearbeitet wird: Stärkung der Versorgungssicherheit, Anpassung der Infrastruktur, Förderung von Erneuerbaren Energien und Innovationen. Die nördlichen Niederlande und Norddeutschland spielen bei dieser Zusammenarbeit eine zentrale Rolle. Gerade diese niederländisch-deutsche Region könnte Vorreiter sein für Nordwesteuropa. 

Belgien hat sich ambitionierte Ziele gesetzt, um bis 2050 seinen Energiebedarf zu 100 % aus erneuerbaren Energien zu decken und dabei sowohl Versorgungssicherheit, Umweltschutz als auch Preiskontrolle zu berücksichtigen. Neben dem stufenweisen Atomausstieg zwischen 2015 und 2025 sowie dem Ausbau von Offshore-Windparks in der Nordsee, zählen die verringerte Nutzung fossiler Brennstoffe, die Reduzierung der Importabhängigkeit und die Sicherung der Arbeitsplätze zu den Schwerpunkten. Energiepolitik ist in Belgien eine geteilte Kompetenz zwischen dem Föderalstaat, der u. a. für die Ausgestaltung des nationalen Stromsektors, Nuklearenergie, Tarife und die Sicherung der Basisinfrastruktur für Verkehr, Speicherung und Energieerzeugung zuständig ist sowie den drei Regionen Flandern, Wallonien und Brüssel-Hauptstadt, in deren Verantwortung u. a. die lokalen Energienetze, die Bereiche Gas, Wärme, erneuerbare Energiequellen, Energierückgewinnung und -nutzung liegen. In der gemeinsamen Gruppe zur Abstimmung der Energiepolitik CONCERE-ENOVER haben der Föderalstaat und die Regionen einen nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der genannten Ziele verabschiedet.

Das international besetzte Außenwirtschaftsforum schließt mit der feierlichen Verleihung des 4. Niedersächsischen Außenwirtschaftspreises durch den Niedersächsischen Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Olaf Lies. Bei dem sich anschließenden Empfang besteht die Gelegenheit bestehende Geschäftskontakte zu festigen und neue Netzwerke zu knüpfen

Weitere Informationen zur Veranstaltung, sowie hinsichtlich der Anmeldung finden Sie online unter www.nglobal.de

Weitere Informationen zur Benelux Union finden Sie unter: www.benelux.int


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