Offergeld Logistik - Maßgeschneiderte Lösungen

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(Von L. nach R.) Malik Zeniti, Cluster for Logistics Luxembourg; Andreas Dötsch, COO, Offergeld Logistik; Virginie Wagner, Lehrlingsberaterin, Handelskammer; Christophe Meunier, CFO, Offergeld Logistik und Carlo Thelen, Hauptgeschäftsführer der Handels

Die Offergeld Logistik ist ein europaweit aktives Logistikunternehmen mit deutschen Wurzeln, welches 1924 in Würselen bei Aachen gegründet wurde. (Besichtigung vom 07 Mai 2021).

Aus dem klassischen Fuhrunternehmen hat sich ein agiles Logistikunternehmen entwickelt, welches an 14 europäischen Standorten mit mehr als 1.900 Mitarbeitern maßgeschneiderte Lösungen für Kunden aus der Konsumgüter-, Automotive und Industriegüterbranche bietet. Mit einem diversifizierten eigenenFuhrpark von 450 ziehenden Einheiten und 900 Aufliegern können die komplexen Transportanforderungen der Zielkunden abgebildet werden. Neben den reinen Transportaktivitäten verfügt die Gruppe über 400.000 qm gedeckte Lagerfläche.
Die Luxemburgische Niederlassung wurde im Jahr 1981 als Joint Venture zwischen der Offergeld-Gruppe und Guardian zur Transportabwicklung des Glaswerkes in Bascharage gegründet. Auch nach Beendigung des Joint Ventures in 2013 ist Offergeld nach wie vor für Guardian aktiv und hat sich parallel dazu weitere Standbeine im Bereich Pharma-, temperaturgeführte Lebensmitteltransporte, Luftfrachttrucking und Eventlogistik aufgebaut. Interview mit Christophe Meunier, CFO und Andreas Dötsch, COO.

Das Projekt/die Projekte an dem/denen Sie arbeiten?
Die Themenbereiche, die uns aktuell am meisten beschäftigen sind Projekte zur Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Diese betrachten wir nicht isoliert voneinander sondern übergreifend. Nachhaltigkeit ist gewiss kein neues Thema in der Transportlogistik, wissen wir doch, dass Transporte ein Viertel der Treibhausgasemissionen in der EU verursachen. Trotz effizienterer Fahrzeuge sind die CO2 Emissionen aus dem Strassengüterverkehr seit 1995 um mehr als 20% gestiegen. Hier kommt uns Unternehmen aus dem Transportsektor eine besondere Verantwortung zuteil. Aufgrund dessen engagiert sich Offergeld Luxemburg in der vom Cluster for Logistics Luxembourg und der Handelskammer Luxemburg geförderten Initiative Lean & Green. Das Ziel der in dieser Initiative zusammengeschlossenen Unternehmen besteht darin, eine Reduzierung des CO2 Ausstoßes innerhalb von maximal 5 Jahren um 20 Prozent zu reduzieren. Im Oktober vergangenen Jahres konnten wir hier in einer Feierstunde vor Handelskammer Luxemburg unseren ersten Lean & Green Star entgegennehmen. Dies sehen wir als Würdigung der von uns eingeleiteten Maßnahmen und arbeiten derzeit aktiv am zweiten Lean & Green Star. Eng verknüpft mit den Nachhaltigkeitsprojekten ist die Ausrollung des in der Offergeld Gruppe genutzten Transportmanagementsystems, auch in der luxemburgischen Niederlassung. Hier gilt für uns der Grundsatz „was man nicht messen kann, kann man auch nicht steuern“. Durch die neue Software haben wir eine bessere Transparenz der von uns abgebildeten Transporte, insbesondere im Hinblick auf Leerkilometer und Fahrzeugplanung, was wiederum eng mit unseren Nachhaltigkeitsaktivitäten verknüpft ist.

Worauf sind Sie am meisten stolz?
Die Auswirkungen der Corona-Krise haben uns zum Anfang des kommenden Jahres hart erwischt. Volumen- und Umsatzrückgänge bei einem Großteil unserer Kunden als auch sich nahezu täglich ändernde Vorschriften in den Transit- und Empfangsländern haben unsere Mannschaft regelmäßig vor neue Herausforderungen gestellt. Durch einen unermüdlichen Einsatz aller Kollegen konnten wir uns aber seit Ende des vergangenen Jahres wieder mehr und mehr in Alltagsroutinen zurückkämpfen.

Wann hatten Sie das letzte Mal Zweifel?
In der Corona Pandemie hat sich gezeigt, dass auch der Transportsektor zu den systemrelevanten Bereichen zählt. Nichtsdestotrotz sahen wir uns einer Vielzahl von bürokratischen Erschwernissen ausgesetzt, die uns manchmal an dieser Systemrelevanz hat zweifeln lassen.

Was bedeutet es für Sie Unternehmer zu sein?
In der heutigen Zeit müssen Unternehmen agil sein, um sich bietende Chancen als Erster beim Schopf zu packen. Somit fressen nicht die Großen die Kleinen sondern die Schnellen überholen die Langsamen. Die Bereitschaft Risiken einzugehen, die Geschwindigkeit sich auf neue Themenstellungen einzulassen gepaart mit Spaß an dem was wir tun, sind hier unsere Maxime.

Wie hat sich die Gesundheitskrise auf Ihr Unternehmen ausgewirkt, und was könnte die Handelskammer Ihrer Meinung nach tun um Sie zu unterstützen ?
Natürlich hatten auch wir mit den Folgen der Corona-Krise zu kämpfen und haben diese schlussendlich auch noch nicht überwunden. Allerdings liegt es wohl den Spediteuren aufgrund ihrer tagtäglichen Arbeit im Blut, sich permanent auf neue Situationen einzustellen und bestmögliche Lösungen zu finden. Von der Handelskammer bzw. dem Cluster for Logistics wünschen wir uns eine aktive Lobbyarbeit für den Speditions- und Logistiksektor und Mithilfe bei Abwendung von bürokratischen Hürden für unsere Branche.


PHOTOS Laurent Antonelli (01) und Offergeld Logistik