Der Dienstleistungssektor – ein Jobmotor?

11.Deutsch-Luxemburgische Wirtschaftskonferenz

v. l. nach r : I.E. Christine Gläser, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Luxemburg; Pierre Gramegna, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer des Großherzogtums Luxemburg; Eveline Lemke, Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und

Am 28. Januar 2013 veranstaltete die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Luxemburg in Zusammenarbeit mit der Chambre de Commerce Luxembourg die 11. Deutsch-Luxemburgische Wirtschaftskonferenz. Die diesmalige Veranstaltung trug den Titel „Der Dienstleistungssektor – ein Jobmotor?“ und wurde von der Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Luxemburg, Frau Christine Gläser und dem Hauptgeschäftsführer der Handelskammer, Herrn Pierre Gramegna, eröffnet.

Neben Vertretern der regionalen Wirtschaft konnten die rheinland-pfälzische Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung, Eveline Lemke und der luxemburgische Minister für Wirtschaft und Außenhandel, Etienne Schneider, als namhafte Redner gewonnen werden. 

Zu Beginn der Konferenz betonten die beiden Gastgeber die große Bedeutung des Dienstleistungssektors für die Großregion. Der Austausch zwischen den beiden Ländern sei in diesem Bereich mittlerweile bereits so weit vorangeschritten, dass deutsche Unternehmen viele Aufträge jenseits der Grenze erhalten und die Kaufkraft der Luxemburger für den Einzelhandel im grenznahen Trier nicht mehr wegzudenken ist.

Etienne Schneider und Eveline Lemke lobten die bereits bestehenden Kooperationen, betonten jedoch, dass die Zusammenarbeit weiter vertieft werden müsse. Sie versicherten vor den zahlreich erschienenen Gästen die Relevanz grenzüberschreitender Projekte, sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft. Eveline Lemke wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Malu Dreyer erst kürzlich den Vorsitz der Großregion übernommen habe.

Im Anschluss an die Vorträge der Minister gab Jean-Marie Spaus, stellvertretender Generaldirektor von P&T Luxembourg, einen Einblick in die Entwicklung seines Unternehmens, das sich angesichts der Digitalisierung der Arbeitsprozesse verstärkt auf den Ausbau dieses Bereiches konzentriert. Ein gutes Beispiel für gelungene deutsch-luxemburgische Vernetzung im Dienstleistungssektor präsentierte Birgit Steil, Geschäftsführerin von Steil Kranarbeiten. Ihr gelang es innerhalb von sieben Jahren vor allem durch Expansion, aber auch durch Diversifizierung und Spezialisierung zugleich, den Umsatz ihrer Unternehmen in Deutschland und Luxemburg mehr als zu verdoppeln. Steil akzentuierte, dass grenzüberschreitende Arbeit dann besonders erfolgreich ist, wenn man sich im Nachbarland einen Partner mit ins Boot nimmt und die internationale Kooperation aktiv pflegt. David Arendt, Geschäftsführer von The Luxembourg Freeport, stellte das am Airport Findel entstehende Projekt vor, welches verschiedene Dienstleistungselemente verbindet. Neben der Lagerung bietet der Freeport seinen Kunden die Möglichkeit, die aufbewahrten Waren in Showrooms potentiellen Kunden zu präsentieren. Abgeschlossen wurde die Vortragsrunde von Dirk Pracht, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens RECARBON Deutschland. Sein Unternehmen hat sich auf den Bereich „Nachhaltigkeit“ spezialisiert. Pracht zeigte auf, dass Nachhaltigkeit auch im grenzüberschreitenden Kontext eine wichtige Rolle spielt. Die zentrale Bedeutung des Themas wurde auch daran deutlich, dass nahezu alle vorigen Redner dieses ebenfalls in ihren Präsentationen aufgegriffen und damit signalisiert haben, dass nachhaltiges Wirtschaften mittlerweile fest im Dienstleistungssektor verankert ist.

Die 1. Deutsch-Luxemburgische Wirtschaftskonferenz fand am 25. Februar 2007 statt. Sie hat sich mittlerweile zu einem festen Bestandteil der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Wirtschaftsbereich etabliert.